Wer steckt hinter susasinn?

Susanne Sachsenhofer

Dipl. Legasthenie und Dyskalkulie Trainerin
Coach
Trainerin für Büroorganisation und Kommunikation

Wohnhaft in Wien/Österreich, verheiratet, 5 Kinder

Fortbildungen:

  • Gewaltfreie Kommunikation nach Marshall B. Rosenberg
  • Seelsorgeausbildung
  • Stressmanagement, Salzburg
  • Refocusing, Salzburg
  • “Survivers of Abuse“ Training Seminar SALTS Ungarn / USA
  • Gender Diversity

Frühere berufliche Erfahrung:

  • Bürokauffrau
  • Ordinationshelferin
  • Heilmasseurin/Heilbademeisterin
  • Leitung eines Kunstkaffees  

Weitere Erfahrungen

  • Ehrenamtliche NGO Mitarbeiterin
  • Veranstalterin

Herzlich Willkommen am neuen Standort von SusasinnVoll lernen!

Ab sofort finden Sie susasinn in der Ziegelhofstraße 80, 1 Stock, Top 4, 1220 Wien.

Hereinspaziert in die gute Stube!

Tag der offenen Tür am 4.8. von 9 bis 17 Uhr

FAPQ – Frequently Asked Personal Questions

Sie schreiben Gedichte, halten Vorträge und sind bereits in Pension. Warum haben Sie noch die Diplomausbildung zur Legasthenie/Dyskalkulie Trainerin gemacht?

Das hat drei Gründe.
Zuerst bin ich selbst legasthen und konnte daher z.B. den Beruf Ordinationshelferin nicht ausüben, da unter Druck Zahlen zu verdrehen,  im Gesundheitswesen natürlich gefährlich werden kann.

Zwei meiner fünf Kinder waren nachweislich legasthen. Da ich lange Zeit im Haushaltsmanagement tätig war und vor allem ehrenamtlich arbeitete, konnte ich mit meinen Kindern trainieren oder sie zu Trainings fahren. Trotzdem litt ich mit, wenn schöne Nachmittage vor leeren Aufgabenheften verstrichen, und verzweifelte Kinder um Verständnis rangen. Ich bastelte Material und schenkte ihnen viel Zeit. Heute ist die Legasthenie für sie kein Hindernis mehr, gewünschte Ziele zu erreichen.

Zuletzt war ich in der Erwachsenenbildung tätig und erlebte Menschen, die aufgrund schulischer Erfahrungen einen niedrigen Selbstwert und Angst vor Zahlen oder freiem Schreiben hatten. Ich konnte viele von ihnen ermutigen und zu guten Ergebnissen führen. Erschreckend viele Erwachsene können nicht fließend lesen.

Vor allem mangelt es an Aufmerksamkeit.

So habe ich entschieden, in der Pension zurück an den Ursprung der Probleme zu gehen und mit dieser Ausbildung Kinder, vor allem auch Vorschulkinder, zu trainieren, um ihre Schulzeit fröhlicher werden zu lassen, als es meine war.

Sie sind selbst legasthen, können Sie da überhaupt Kindern helfen?

Selbstverständlich! Gerade weil ich diese Problematik kenne, sehe ich mich geeignet mit Betroffenen zu arbeiten. Ich konnte sogar im kaufmännischen Bereich tätig sein.
Was wirklich zählt, ist, nicht so zu tun „als ob“. Ich muss meine Legasthenie nicht verstecken. Das ist auch die wichtige Botschaft an die Kinder. Nur weil sie in unserem Schulsystem vielleicht langsam sind, sind sie nicht dumm. Sie können fast alles machen und viele entdecken großartige Talente sobald sie der Schulbank entwachsen sind. Oft ist es der Gruppendruck in der Schule, der einem die Lügen, unfähig zu sein, in den Kopf setzt.

Wird dann auch noch zuhause schlecht reagiert, manifestiert sich natürlich diese Idee.

Der Punkt ist, die Umwelt miteinzubeziehen. Fehler zu entdecken die ich mache und mir ein Feedback zu geben macht Kindern Spaß und animiert sie sogar zur Aufmerksamkeit. Als Trainerin habe ich meine Teilnehmer*innen ermutigt, mich auf Fehler aufmerksam zu machen. Das war dann recht lustig und entspannt sogar die Teilnehmer, weil vor ihnen kein „Wunderwuzzi“ steht.

Können Eltern die legasthen sind ihre Kinder selbst trainieren?

Auch legasthene Eltern können ihr Kind trainieren. Der Grund warum sie es besser nicht tun sollten, liegt eher im Beziehungsbereich. Da habe ich die Erfahrung gemacht, dass nur noch das Lernen Thema war und irgendwann bestand die ganze Beziehung zu meinem Sohn nur noch aus Legasthenie. Dann habe ich losgelassen und nicht mehr selbst mit ihm gelernt. Als Mutter hat man immer diesen doppelten Druck. Ich habe gesehen was in der Schule erwartet wird und was mein Kind aktuell schafft. Ich hatte vor Augen wie unser System funktioniert und wohin ein „nicht gelingen“ führt. Ohne es zu bemerken, gab ich viel von diesem Druck unbewusst an mein Kind weiter.

Wenn so etwas passiert ist kann man mit richtiger Kommunikation dem Kind trotzdem helfen einen guten Selbstwert zu entwickeln. Outsourcen bringt sicher Entspannung in die Familie.

Als Trainerin habe ich diesen elterlichen Druck nicht. Ich kann mich ganz auf das Kind einlassen und auch mit Humor und Spaß den Frust beim Kind auflösen weil ich die Distanz zu ihm habe.

Gibt es eine von Ihnen bevorzugte Schule oder pädagogische Lehre?

Ich arbeite mit der ASF Methode, weil sie offen ist und mir viel Raum gibt herauszufinden, was ein Kind annimmt und was nicht.

Maria Montessori hat viel sehr gut anwendbares Material für Dyskalkulie. Besonders die Präventivarbeit im Vorschulalter profitiert davon. AFS steht für „Aufmerksamkeit – Funktion – Symptom“. Hiermit werden Kinder auf allen nötigen Ebenen trainiert. Der Funktionsbereich ist ja, bei Legasthenie, besonders wichtig.

Symptomtraining, also das Erlernen des Schulstoffes, kann nur mit Funktionstraining gelingen.

Um beides gut zu verinnerlichen braucht es Aufmerksamkeit. Indem alle drei Punkte im AFS Training Platz haben, wird damit optimal gefördert.

Am liebsten erarbeite ich mit den Kindern neue Methoden. Da fließen bekannte Methoden mit ein.

Ihr Angebot ist recht weit gesteckt, worin besteht der gemeinsame Nenner?

Der gemeinsame Nenner ist das sinnvolle Lernen und Kommunikation. Alles was ich tue, dient einem Lernen und kommuniziert Sinn.

Können Sie das näher ausführen?

Legasthenie und Dyskalkulie sind biogenetisch bedingt und schränken den Betroffenen im Erlernen von Lesen, Schreiben und Rechnen ein.
Um ein Kind entsprechend zu fördern ist Kommunikation der Schlüssel. Zuerst kommunizieren Kinder mit den Eltern, dann die Eltern mit den Lehrer*innen. Später alle mit einem Trainer. Von der Kommunikation aller Beteiligten hängt die optimale Förderung des Kindes ab.
Missverständnisse sind häufig der Beginn von Konflikten. Daher macht es Sinn, Workshops zum Thema Kommunikation zu halten.
Besonders häufig leiden betroffene Kinder unter verbaler Gewalt.

Wenn Erwachsenen die Geduld ausgeht, wenn nach einem anstrengenden Arbeitstag die Aufgaben nicht fertig sind, da passieren schon das eine oder andere verletzende Wort, manchmal sogar Ohrfeigen. Auch wenn unsere Gesetze Gewalt verbieten, geschieht sie täglich hinter verschlossenen Türen. Vor etwa 35 Jahren, war ich als Alleinerzieherin von zwei Kindern sehr überfordert. Das hat zu verbaler Beschämung und Abwertung geführt, obwohl ich meine Kinder von Herzen liebte. Viele Eltern durchleben emotionale Spannungen und Überforderung.

Da ist ein Training für gewaltfreie Kommunikation sehr hilfreich.

Auch in der Partnerschaft gibt es oft Anklage statt gegenseitigem Verständnis. Es braucht oft nur kleine Änderungen im Wording und schon ist ein Gespräch ermutigend statt niederschmetternd.

In der Seelsorge treffen sich Kommunikation und sinnvolles Lernen. Wenn man sich entschließt zu kommunizieren was das Herz bewegt, braucht es Vertrauen. Schon dieser Schritt ist ein Lernprozess. Man lernt mit Anteilnahme, um zu gehen. Man lernt unangebrachte Scham ab zu legen. Man lernt sogar Zuhören.

Man lernt vielleicht neu, zutiefst persönlich mit Gott zu kommunizieren. Ist der Mensch hier angelangt wird der Seelsorger überflüssig. Der Suchende hat Geborgenheit gelernt. Er kennt den Sinn seines Lebens. Er wird zusehends angstfrei. Ein neues „sein“ und damit neue Lernprozesse, haben begonnen.

Das ganze Leben ist ein Lernen. Wenn jemand einen Trauerprozess durchlebt, lehrt ihn das Leben viele oben genannte Lektionen. Wenn diese Person ihre Erfahrungen später in einer Gruppe einbringt, lernt wieder die Gruppe von ihr. So multipliziert sich sinnvolles Lernen.